Beflügelt vom erfolgreichen Start in die Saison war die Vorfreude auf den zweiten Heimspieltag groß. Noch dazu die Gegner SV Motor Mickten und SV Reudnitz zu den vermeintlich schwächeren Gegnern in der Liga zu zählen sind. Mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf wurden folglich zwei Siege angepeilt.
Die Trainingsphase vor dem Spieltag gestaltete sich erneut alles andere als gut, da immer wieder krankheitsbedingte Ausfälle zu beklagen waren. Bis zum Samstag hatten wir dann zum Glück wieder alle in nahezu normaler Verfassung vorrätig.
Frohen Mutes gingen wir ans Werk gegen die großgewachsenen Dresdnerinnen, welche von unseren Aufschlägen und unserer Spielfreude im ersten Satz förmlich überrannt wurden. Mehrere 4er Aufschlagserien, eine wache Feldabwehr und ein guter Block liesen den Satz mit 25:14 sehr schnell zu unseren Gunsten zu Ende gehen.
Mit der schon fast üblichen Warnung, den Gegner nicht erst ins Spiel kommen zu lassen, starteten wir weiterhin druckvoll in den zweiten Satz. Mickten hielt jetzt gut mit und konnt uns selbst immer wieder mit kurzen Serien unter Druck setzen. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich zum 17:17 konnten wir uns abermals mit zwei 3er-Serien absetzen, während wir in der Phase keine Punkte bei Aufschlag von Mickten zuließen. Belohnt wurde das mit dem zweiten Satzgewinn - diesmal 25:20.
Auch im 3. Satz waren wir sofort am Zug und konnten einen kleinen Vorsprung bis in die Mitte des Satzes halten. Nach dem zwischenzeitlichen 18:14 folgte eine Aufschlagserie bis zum 22:14, die von Mickten aber durch Ausnutzung von Flüchtigkeitsfehlern unsererseits erfolgreich gekontert werden konnte. Nach unserem 23. Punkt konnten sie sich noch 3 weitere Punkte sichern (23:21), ehe wir zu alter Konsequenz im Spielaufbau und Angriff zurückfanden und uns den Satz und damit auch das Spiel verdient mit 25:23 sichern konnten.
Zurück blieben enttäuschte Dresdnerinnen auf der einen Seite, die sich gegen den Aufsteiger sicherlich mehr ausgerechnet hatten und natürlich großer Jubel und abfallende Anspannung bei uns.
Ein Spiel von ganz anderem Charakter sollte uns in der zweiten Partie des Tages bevorstehen. Schon mal soviel vorab: Wer einmal sehen wollte, was man alles in der Feldverteidigung holen kann und wie klein doch manchmal die Lücken auf einem Volleyballfeld werden können, war hier genau richtig.
Von Anfang an wurde klar, dass die Damen von Reudnitz (hier wörtlich zu nehmen, da die Spielerinnen wohl schon im Seniorenbereich spielen dürfen) zwar über keinen sonderlich athletischen, aber doch präzisen Angriff und dafür über eine nahezu unbezwingbar scheinende Feldverteidiung verfügen. Probleme in der Annahme und folglich zu schwache Angriffe führten zu einem schnellen Rückstand (1:6). Auch in der Folgezeit kamen wir noch überhaupt nicht mit dem Spiel der Leipzigerinnen klar und konnten nur wenige Angriffe tot machen. Viele Punkte konnten in dieser Phase noch über den Block realisiert werden. Bis Mitte des Satzes war Reudnitz schon vermeintlich unaufholbar auf 10:18 davongezogen. Aber wie schon in Engelsdorf zeigten wir nervenstärke und konnte bei Aufschlag von Anne sage und schreibe 11 Punkte in Folge machen. Im Angriff hatten wir inzwischen auf volles Risiko und Härte umgeschaltet und konnten in der eigenen Verteidigung sehr viele Bälle im Spiel halten, so dass wir uns immer wieder neue Chancen und Punkte erarbeiten konnten. Nach mehreren Wechseln und Auszeiten konnte Reudnitz zwar nochmal kurz vorbeiziehen, doch am Ende wurde unser Kampf durch den Satzgewinn mit 25:23 belohnt. Entsprechend veränderten sich jetzt die Emotionen bei den Teams - Aufbruchstimmung bei Tex stand aufziehendem Frust bei Reudnitz gegenüber.
Zum zeiten Satz kann man eigentlich nur sagen, dass er komplett ausgeglichen verlief. Zwei Teams auf Augenhöhe lieferten sich eine Abwehrschlacht sondersgleichen. Zu keinem Zeitpunkt konnte sich eine der beiden Teams mehr als 2 Punkte absetzen. Entscheidend für uns war, dass wir uns, von den durch Reudnitz verteidigten Bällen, nicht haben verunsichern lassen und im entscheidenden Moment beim 25:25 zwei Punkte am Stück erzielen konnten.
Ganz ähnlich wie der 2. begann denn auch der 3. Satz. Bis Mitte des Satzes konnten keine größeren Punktepolster erarbeitet werden (15:15). Nachdem nun jedes Team 4 Punkte in Folge erzielen konnte rauften wir uns in der nun genommen Auszeit zusammen, um den Leipzigerinnen den "Todesstoß" zu versetzen. Bei Aufschlag von Katja konnten wir 6 Punkte nacheinander erzielen. Reudnitz hatte nichts mehr zuzusetzen und musste sich schließlich mit 25:19 geschlagen geben.
Das wir aus dieser Schlacht mit 3:0 hervorgehen würden, hätte uns wahrscheinlich zu Beginn des 1. Satzes niemand zugetraut. Es zeigt aber auch, wie sehr wir uns in den letzten Monaten in den Elementen Feldverteidigung/Sicherung gesteigert haben und wie gut wir auch kritische Situationen überstehen können.
...Schmied
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