Am letzten Punktspieltag wurde die steigende Rückrunden-Erfolgsquote fortgesetzt. Das wichtigere Punktspiel im Abstiegskampf war das eigentlich zweite Spiel, das Hinspiel beim Tabellennachbarn Union Milkau wurde mit 3:1 gewonnen. Schon damals war es ein Spiel der höherwertigen Kategorie. Es war Schwerstarbeit die Abwehrspezialistinnen von Milkau in deren Halle zu bezwingen, aber wir hatten an diesem Tag einfach eine super Form.. Nun stand erneut Aufgabe zum Sieg. Zuvor mussten wir gegen den Tabellen-Ersten und Vorab-Aufsteiger ran (1. VV Freiberg I - bisher nur ein Spiel verloren). Die Devise hiess: Möglichst viele Sätze machen, oder sogar gewinnen gegen Freiberg, somit wäre unsere Moral für das zweite Spiel ungebrochen. Nun kam es aber ganz anders. Man setzte eine Punktlandung nach Maß hin. Der Tabellen-Führer 1. VV Freiberg I wurde im Sturmlauf mit 3:0 überrollt, alle Sätze mit klarem Vorsprung. Die Freiberger Mädels fragten mich nach dem Spiel, ob ich in der Rückrunde neue Spielerinnen dazu bekommen hätte... Die Antwort: "Nein - aber es war diesmal die komplette Mannschaft anwesend, welche gut vorbereitet, hochmotiviert und konzentriert aufs Siegen war, der Klassenerhalt sollte eigener Kraft gesichert werden". Zum Spiel selbst: Gleich im ersten Satz wurde von Beginn an ein einwandfreier, gutklassischer Volleyball gespielt. Alles funktionierte. Der Block war schnell und effektiv, glänzende Zuspiel und Blockaktionen auch von Claudia, die ihr bisher bestes Spiel machte. Beim Stand von 11:2 hatten die Freiberger ihr erstes Time-Out, sie konnten die drohende Satzniederlage nicht dulden und wollten wie schon so oft zuvor, das Feld von hinten aufrollen. Meine Mädels waren weiter voll dabei: 20:13. Libera Mandy war an diesem Tag so gut wie noch nie drauf und zeigte fast ihr Maximum. Anja war in der Mitte wachsam, gewann Direktduelle und brachte fast alle Angriffe durch. Diana auf Außen spielte mit geringer Fehlerquote, obwohl man das ein- oder andere mal die Luft anhalten musste. Wenn sie trifft - dann trifft sie. Und meist hart, es kommt nichts mehr zurück. Ihr gelang eine deutliche Steigerung zu ihrer im Training gezeigten Leistung, auch bezüglich der Feldabwehr. Auf einmal wurde es gefährlich, wir machten paar mal keinen K1. Freiberg kämpfte sich immer näher heran, doch unser großes Punktepolster reichte zum 25:21 Satzsieg. Der zweite Satz verlief von Beginn an knapper, wir hatten es nicht anders erwartet. Noch mal wollte sich Freiberg nicht so von den Tex-Girls überrollen lassen. Doch wer hatte die Zügel in der Hand? -> das waren wir! Bei 9 setzten wir uns ab, unsere Aufschläge waren endlich mal hart und plaziert (besonders die von Anja, Diana, Karla, Claudia). Freiberg brach dann völlig weg und machte viele Einfachfehler, die ich bei dieser Mannschaft nicht kannte. Im letzten Satz hatte Freiberg zwar eine 5:2 Anfangsführung, doch die Tex-Girls spielten wie vom Wahn besessen. Caro flitzte nach jedem Ball, hinten wurden nach wie vor die Dinger rausgeholt - von allen! Unsere Führungsspielerinnen Karla und Sandy -die Erste- spielten stabil und effektiv, behielten die Übersicht, wie von ihnen erwartet. Der Tauschhandel mit dem Libero funktionierte. Über 9:6 und 16:10 gingen wir vorbei zum klaren 25:17 Satz- und Matchsieg. Dieses Spiel, dieser Sieg war mir so wichtig, dass es mir zu riskant war, irgend jemanden auszuwechseln. Sicher hätten die Wechselspieler ihr Ding auch gemacht, aber es gab keinen der wegbrach. Never change the winning team. Danke an die Wechselspieler, es kam gute Stimmung, Anfeuerungen und Jubel vor allem von außen. Eine Stimmung wie auf dem Jahrmarkt nach diesem unerwartet klaren Sieg. Kaffee und (Kuchen von Mandys Mutter Heike spendiert - Danke) schmeckte so gut wie nie zuvor.
Im nächsten Spiel gegen Union Milkau, das eigentlich Wichtigere, gingen wir mit fast gleicher Aufstellung an den Start. Carina ging für Diana aufs Feld. Den gestrengen Freiberger B-Schiedsrichter J. Gyarmati wussten wir zu nehmen. Alle Flaschen und Menschen wurden dort untergebracht, wo sie hin sollten. Im ersten Satz nahmen wir gleich die Zügel wieder in die Hand 6:2. Ein Lockerlassen wurde mit gegnerischem Aufholen bestraft 11:11 (Ich nahm Auszeit). Carinas guten Leger gelangen, wir setzen wir uns klar ab, 25:15. Der 2. Satz ging völlig in die Hose, Milkau führte klar 14:4, Milkau holte fast alle Bälle, vor allem die Leger raus. Zum harten Angriffsschlag kamen wir nicht mehr. Anja in der Mitte hatte ein Tief, zu spät machte ich den Tausch mit Sandy I, dann Auswechslung mit Diana. Der Wechsel Katja für Carina bei 10:20 konnte nichts mehr rumreissen. Satz 3 war echt hart umkämpft, die Führung wechselte, kein Team führte mehr als 2 Punkten. Caro musste mal im Zuspiel durch Sandy 2 ersetzt werden, sie war total heiss gelaufen und brauchte eine Pause. Übrigens fing sie sich eine offizielle gelbe Karte ein - das wurde auch auf dem Prot. vermerkt - Caro warf den Ball zum Gegner und traf einen Kopf. Erst bei 22 zeigten wir wieder die stabileren Nerven, kombiniert mit gutenm Aufschlägen und gewannen demzufolge diesen Satz. Der vierte Satz war eine Kopie des Dritten. Erst bei 19 wechselte ich noch mal: Katja für Diana. Katja war hinten (Abwehr/Annahme) besser als Diana und brachte die Bälle genauer auf den Zuspieler. ... Kampf, Kampf, Kampf- welcher mit dem Matchsieg belohnt wurde. (25:15, 15:25, 25:23, 25:23) Ja, heute hatte man mal gezeigt, was man wirklich drauf hat. Auf dem Spielfeld und auch am Rande stand ein kompaktes, zueinander stehendes und füreinander kämpfendes Team. Endlich wurde das spielerische und psychische Potenzial ausgeschöpft. Platz 5 (mit Satz-Plus-Tendenz) war am Ende das Maximale, was man noch rausholen konnte. Meine Vorgabe/Wunschdenken zu Saisonbeginn wurde letztlich durch diese Punktlandung eingehalten. Es ist noch nicht sicher, ob es beim 5. Platz bleibt, es sind noch Spiele der Gegner untereinander offen, es könnte auch Platz 6 werden. Egal - der Klassenerhalt ist geschafft. Mädels prima, prima, prima!!! 16:16 Punkte/32:31 Sätze. In den letzen Spielen haben wir 9:1 Sätze rausgeholt. Ich bin stolz auf uns- wir haben alle an einem Strang gezogen, gute Moral und Trainingsdisziplin gewahrt. Die letzten 14 Tage waren intensiv: 3 zusätzliche Testspiele (SSV I, Adelsberg II, Lichtenstein II), 4 mal Training und 3 Punktspiele hielten den Motor der Tex-Girls heiss, ich kenne mein Team seit Jahren und weiß was sie brauchen. Übrigens für die Freunde der Statistik: Freiberg I hat in der akt. Saison noch kein 0:3 kassiert, in der Bezirksliga-Saison 2008/09 war das auch nicht der Fall, 2007/2008 auch nicht, aber im Dez. 2006 gab es ein 0:3 - und zwar gegen meine Textima II-Girls, damals Bezirksklasse! ...Achim
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